RAULEDER REINIGEN & PFLEGEN
SO GEHT'S!
Lesezeit ca. 5 Minuten | Autor: HUMANIC Blog Team
Schuhe aus Rauleder machen so richtig was her. Egal, ob in Form von Sneaker, Boots oder Stiefeln: Die matte und samtige Oberfläche hat einen ganz eigenen Charme. Allerdings sorgt die weiche Textur auch dafür, dass Rauleder etwas mehr “high maintenance” ist, als die glatte Version. Es fühlt sich an wie der sprichwörtliche, weiche Babypopo und will auch entsprechend behandelt werden. Wie’s geht? Frag Franz!
WAS VERSTEHT MAN UNTER RAULEDER?
Rauleder (ja, seit der Rechtschreibreform schreibt man das ohne stummem “h”) ist ein Oberbegriff für alle Arten von Leder mit samtartiger Oberfläche. Wie diese Textur entsteht, ist abhängig davon, welches Rauleder du vor dir hast:
NubuklederNubuk ist eine der beliebtesten Lederarten überhaupt. Es besteht aus Kalbs- oder Rindsleder, dessen Hautseite mit einer speziellen Technik aufgeraut wird. So entsteht eine weiche, fast flaumige Oberfläche – Pfirsichhaut lässt grüßen!
VelourslederVeloursleder entsteht, indem die oberste Hautschicht vom Leder abgespalten wird. Deshalb ist es dünner. Die Oberfläche ist auf beiden Seiten samtig, aber gröber als bei Nubukleder.
Oft sind es die nicht perfekten Häute, die zu Rauleder weiterverarbeitet werden. Denn: Dank der aufgerauten Oberfläche sind kleine Makel nicht mehr sichtbar. So ist das Leder letztendlich trotzdem schön und muss nicht entsorgt werden. Wäre ja schade drum.
Schon gewusst? Kleine Narben machen Leder nicht schlechter, im Gegenteil: Sie sind ein Zeichen für seine Echtheit! Es ist genauso hochwertig verarbeitet und fühlt sich genauso sanft und ebenmäßig an – Narben hin oder her. |
Gut gepflegtes Rauleder ist wasserabweisend und bleibt viele Jahre gut in Schuss. Aber Achtung: Es ist nicht besonders UV-beständig. Lange Aufenthalte in der Sonne in Raulederschuhen sind also ein No-Go.
IST WILDLEDER GLEICH RAULEDER?
Nein, “Wildleder” ist nämlich die Bezeichnung für alle Lederarten, die von wildlebenden Tieren stammen. Das können zum Beispiel Hirsche, Wildschweine, Elche und andere sein. Die Häute haben von Natur aus eine raulederähnliche Textur – ein Aufrauen oder Spalten ist nicht nötig. Deshalb ist Wildleder, im Vergleich zu Rauleder, ein sogenanntes “Vollleder”. Umgangssprachlich wird das Wort Wildleder oft für alle Arten von Rauleder verwendet, was aber die falsche Bezeichnung ist. Wieder ´was gelernt!
WIE REINIGT MAN RAULEDER AM BESTEN?
Rauleder ist, wie gesagt, pflegebedürftiger als die glatte Variante. Das liegt daran, dass es durch das Aufrauen offenporig ist – da haben Feuchtigkeit und Schmutz leichtes Spiel, sich einzunisten. Durch die Bewegungen beim Gehen arbeitet sich das Ganze dann so richtig tief ins Leder ein. Deshalb ist hier regelmäßiges Putzen und Pflegen angesagt.
Der erste Schritt zu schönen und gut gepflegten Raulederschuhen ist, sie nicht immer und überall zu tragen. Ja, wir wissen, wie sehr du sie liebst – aber ein bisschen Abstand zwischendurch hält Beziehungen bekanntlich aufregend. Und in diesem Fall die Schuhe sauberer. Wenn es draußen regnet oder schneit, kommen besser Schuhe aus anderen Materialien zum Einsatz.
Wenn dein Lieblingspaar aus Rauleder dann doch mal einen Spa Day braucht, gehst du folgendermaßen vor:
LEICHTE VERSCHMUTZUNGEN
Staub, ein bisschen Erde & Co. wirst du mit einer Raulederbürste ganz easy wieder los. Dabei gehst du so vor:
Nimm die Schuhbänder heraus, lass aber den Schuhspanner in den Schuhen. So stellst du sicher, dass sie sich während des Putzens nicht verformen und Produkte lassen sich gleichmäßiger auftragen. Schnapp dir die Rauleder-Schmutzbürste und geh mit Fingerspitzengefühl an die Arbeit. Wichtig ist dabei, dass du immer nur in eine Richtung bürstest – die samtartige Oberfläche kann sonst Schaden nehmen. Bleiben dann noch lästige Flecken, rückst du denen entweder mit einer Rauleder-, oder einer Kreppbürste zu Leibe. Mit der Raulederbürste gelangst du tiefer unter die aufgeraute Oberfläche und kannst hartnäckigen Schmutz ausbürsten. Oberflächlich an den feinen Härchen haftenden Schmutz wirst du mit der Kreppbürste los.STARKE VERSCHMUTZUNGEN
Ist dir ein Hoppala in Form von Schlamm oder sonstigen starken Verschmutzungen an den Raulederschuhen passiert? Nicht verzagen, Franz fragen! Wenn das trockene Ausbürsten nicht mehr reicht, ist Nassreinigung angesagt. So geht's:
Am besten benutzt du speziellen Raulederreiniger wie den BAMA Universal Cleaner oder einen Rauledergummi. Notfalls kannst du es auch mit etwas Kern- oder Neutralseife probieren. Normale Handseife hat an Raulederschuhen aber nichts verloren. Die hat in der Regel keine rückfettende Wirkung und würde das empfindliche Leder austrocknen.
Tipp: Teste deinen Reiniger zuerst an einer unauffälligen Stelle. So gehst du sicher, dass er deine Raulederschuhe nicht verfärbt. |
WASSERFLECKEN
Von einem Regenguss überrascht worden? Oder hast du es bei der Nassreinigung etwas zu gut gemeint? So oder so heißt es jetzt: Kampf den Wasserflecken auf Rauleder! Here’s how:
Noch frische Flecken kannst du vorsichtig mit einem weichen, trockenen Tuch abtupfen. Getrockneten Wasserflecken rückst du auch mit einem weichen Tuch zu Leibe, diesmal befeuchtet mit lauwarmem Wasser. Wische vorsichtig und mit kreisenden Bewegungen über die betroffene Stelle. Falls auch das noch nicht reicht (Salzflecken im Winter können zum Beispiel richtig fies sein), greifst du wieder zum Raulederreiniger.Generell gilt bei der Reinigung von Rauleder: Weniger ist mehr. Die faserige Oberfläche ist ziemlich empfindlich, und je sanfter du sie behandelst, desto besser. Sprichwörtlicher Babypopo, du weißt.
WIE PFLEGT MAN RAULEDER?
Die richtigen Pflegeprodukte für deine Raulederschuhe gesucht? Shoppe die Pflegeserie von BAMA ganz bequem vom Sofa aus im HUMANIC Onlineshop. Geliefert bekommst du sie CO2-neutral, versandkostenfrei und mit gratis Rücksendelabel. Für mehr Tipps und Tricks von unserem Schuhprofi Franz schau regelmäßig im HUMANIC Magazine vorbei. Denn der Gute weiß, wovon er spricht!
Nach der Reinigung von Lederschuhen heißt es immer: Pflege muss her! Egal, ob glatt oder rau. Denn das Leder trocknet mit der Zeit aus – die Behandlung mit Wasser oder einer Bürste beschleunigt das. Außerdem hat Rauleder ja bekanntlich offene Poren, dadurch ist es brüchiger als Glattleder. Was also tun?
Da führt um regelmäßiges Pflegen kein Weg herum. Und “regelmäßig” heißt in dem Fall etwa alle sechs Wochen – auch dann, wenn du die Schuhe gerade nicht regelmäßig trägst. Dazu die farblich passende Raulederpflege (unser Tipp: BAMA Colour Renovator) gleichmäßig aufsprühen und gut trocknen lassen. So bekommen deine Schuhe nicht nur eine ordentliche Portion Pflege, sondern auch gleich einen frischen Teint. Falls das Material danach ein bisschen “platt” aussieht, kannst du es mit einer Raulederbürste vorsichtig wieder aufrauen. Farbcremes haben auf Rauleder nichts verloren!
Und last but not least: Imprägnierspray. Der macht Rauleder nicht nur wasserdicht, sondern schützt es auch vor Verschmutzungen. Der Spray legt sich quasi als schützende Schicht über die Härchen und verhindert so, dass sich Staub & Co. leicht festsetzen können.
Bei der Aufbewahrung von Raulederschuhen greifst du am besten zu Schuhspannern – die halten deine Lieblingsschuhe in Form und verhindern außerdem, dass sich Staubpartikel unschön in Gehfalten ablagern.